Berlin: Reisen - Ein Film
von Frank Tetzel
Für Filmliebhaber und Berlinfans ist das neue Buch von Michaela Schubert und Wolfgang Bernschein ein absolutes „must“. Es gibt kaum ein Buch, das so fundiert über Berlin als Filmstadt berichtet, als der im April erschienene Band „Berlin Reisen - Ein Film.“
Nahezu erschlagend wirkt das profunde Wissen der beiden Autoren zum Thema Berlin und Film. Sie spannen den Bogen von den Brüdern Skladanowsky und die Entwicklung der Filmindustrie in der damaligen Reichshauptstadt bis hin zu Kino unter dem Hakenkreuz und die Beschreibung verschiedener heute noch existierender Berliner Lichtspielhäuser.
Für Cineasten ist das Buch ein gefundenes Fressen. Menschen, die sich lediglich über Orte und Filme informieren wollen, die in Berlin spielen oder einen Bezug zur deutschen Hauptstadt haben, fehlt hin und wieder der rote Faden. Manchmal hätte man sich gewünscht, das ein Thema umfassender behandelt worden wäre, als es nur kurz anzureißen.
Profundes Wissen
Das Wissen der beiden Autoren ist profund, hin und wieder aber auch recht unübersichtlich. Als ob sich das Buch nicht entscheiden könne, ob es ein Reiseführer oder ein Filmführer über Berlin sein möchte.
Das Buch streift viele Themen: Filmgeschichte, Filme mit Handlungsort Berlin, Filme, in denen die Stadt Kulisse gespielt hat. Natürlich sind 1,2,3 erwähnt, aber auch die „Bourne Identität“, in der die Karl-Marx-Allee eine Straßenzeile in Moskau spielen musste.
Rundgänge
Interessant wird das Buch dort, wo es Rundgänge zu den Stars und Sternchen unternimmt und in kurzen und knappen Angaben durch Grunewald und Dahlem spaziert. Leider fehlen diese Rundgänge an anderer Stelle. Man hätte sich davon mehr gewünscht.
Dennoch handelt es sich um ein Buch, das Berliner Filmfreunde durchaus im Regal stehen haben sollten.