Jüdisches Leben in Berlin

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Jüdisches Leben in Berlin

Die Geschichte Berlins ist eng mit der Historie der jüdischen Gemeinde der Stadt verknüpft. Ohne den geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Beitrag der jüdischen Berliner ist Berlin schlechthin nicht denkbar.

Die Gründung der modernen Jüdischen Gemeinde zu Berlin liegt über dreihundert Jahre zurück und beruht auf einem Erlass des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I., der am 21. Mai 1671 anordnete, 50 wohlhabende jüdische Familien, die zuvor aus Wien vertrieben worden waren, in Berlin anzusiedeln.

Heute, mehr als 19 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands, ist Berlin der Ort in der Bundesrepublik, an dem die neuen Entwicklungen jüdischen Lebens am deutlichsten sichtbar sind.

Die deutsche Hauptstadt ist aber auch die Großstadt, die wie keine andere für die Verbrechen am jüdischen Volk steht. Vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 lebten mehr als 160.000 Juden in Berlin. Nur wenige überlebten den Holocaust, der in Berlin industriell organisiert wurde. An vielen Stellen trifft man auf die Vergangenheit in der Stadt. Orte der Erinnerung gibt es viele.

Heute wird die Stadt als Ort jüdischen Lebens zunehmend wieder angenommen und die Fäden jüdischer Geschichte und Kultur werden sensibel zu einem neuen Netzwerk verwoben.

Reges Gemeindeleben

Die Gemeinde hat derzeit mehr als 12.000 Mitglieder, die mit ihrem geistig kulturellen, sozial religiösen und politisch wirtschaftlichen Leben eine wichtige Säule im Gefüge der Stadt bilden.

Gedenkorte

Den Orten, die an die Zerstörung ehemals blühenden jüdischen Lebens erinnern – wie die Gedenkstätte „Wannsee-Villa“, die Erinnerungsstätte „Gleis 17“ am S-Bahnhof Grunewald, das Gedenkmonument an der Großen Hamburger Straße, das am 10. Mai 2005 feierlich eröffnete Holocaust-Mahnmal und die Ausstellung „Topographie des Terrors“ – stehen sowohl Zeugnisse jüdischer Vergangenheit als auch jüdischer Gegenwart und Zukunft gegenüber.

Unter den ersteren sind Einrichtungen wie beispielsweise das Ephraim-Palais, die „Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum“ in der Oranienburger Straße sowie die jüdischen Friedhöfe in Mitte und Weißensee zu nennen. Zu den letzteren gehören die Jüdische Gemeinde mit Sitz in der Fasanenstraße, die sieben Synagogen, die es wieder in Berlin gibt, die jüdische Volkshochschule, karitative und kulturelle Einrichtungen, die Heinz Galinski- Grundschule und die jüdische Oberschule in der Großen Hamburger Straße. Doch auch die kleinen Orte, wie die Stolpersteine, in den Boden eingelassene Bronzewürfel, die an die deportierten Bewohner erinnern sollen, findet man an vielen Stellen der Stadt.

Weiterhin sind das im September 2001 eröffnete „Jüdische Museum Berlin“ in der Kreuzberger Lindenstraße, die am 9. Mai 2001 eingeweihte israelische Botschaft in Berlin-Wilmersdorf und die Jüdische Hochschule “Touro College Berlin“, die sich in Charlottenburg befindet, zu nennen.

Exodus der Juden und Endlösung der Judenfrage

Mit der systematischen Vernichtung jüdischen Lebens, die 1942 im Rahmen der sogenannten „Wannsee-Konferenz“ beschlossen wurde, beraubte man gerade auch Berlin seiner prägenden geistigen und kulturellen Ressourcen.

Das Wirken und die Vitalität jüdischer Gelehrter und Künstler, Denker und Forscher sind integrative Bestandteile der europäischen Kulturgeschichte. Der Umgang mit der jüdischen Kultur ist ein Prüfstein für Toleranz.

Neu- und Wiederbelebung jüdischen Lebens in Berlin

Das Wiederaufkeimen jüdischen Lebens und jüdischer Kultur ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt, der ihr hilft, in ihre neue Rolle als weltoffene Metropole und Hauptstadt zu wachsen. Immer mehr Juden kommen in die Stadt, wobei ehemals Vertriebene genauso zurückkehren, wie Junge, die erstmals und voll unvoreingenommener Neugier diesen geschichtlich belasteten Boden betreten.

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