Dirk Luthe

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"Berlin hat einen enormen Aufholbedarf<br> an Serviceleistungen"<br>

Dem Begriff Service wurde in Berlin lange Zeit nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das hat sich - nicht zuletzt durch den Regierungsumzug von Bonn nach Berlin - geändert. Nichtsdestotrotz zeugen die vom Senat gestartete Freundlichkeitsoffensive durchaus davon, dass es in Berlin noch erheblichen Nachholbedarf gibt.

Darüber hinaus entwickelt sich seit längerer Zeit ein Zweig von First-Class-Dienstleistungen, um den VIPs, die die deutschen Hauptstadt zunehmend besuchen, ein adäquates Dienstleistungsangebot zu geben. berlin-magazin.info sprach mit Dirk Luthe, geschäftsführender Gesellschafter der 4S BusinessService GmbH. Das Unternehmen hat eine privat betriebene Businesslounge am Flughafen Tegel eröffnet.

berlin-magazin.info
Herr Luthe, Sie haben am Flughafen Tegel eine Airport Lounge eröffnet. Meinen Sie, dass es sich lohnt, in Berlin einen First-Class-Service anzubieten? Gilt die deutsche Hauptstadt nicht eigentlich als Service – und Luxusresistent?

Luthe:
Was den Bereich Service und vor allem First-Class-Service angeht, hat Berlin noch eine Menge nachzuholen. Das war ja der Grund, warum wir in Tegel und später dann auch am BBI eine Lounge betreiben. Der Wunsch der Kunden nach gutem Service ist – trotz Krise – in dieser Stadt vorhanden.

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Von den Berlinern selbst oder wird er den Berlinern von außen sagen wir mal aufgezwungen?

Luthe:
Das ist ein gegenseitiger Prozess. Berlin ist in den vergangenen Jahren sicherlich in dieser Hinsicht professioneller geworden. Besser allemal. Das beginnt im allgemeinen Stilfragen bis hin zum Angebot von Dienstleistungen. Vor dem Umzug der Regierung waren kaum Krawattenträger in Berlin zu sehen, das hat sich geändert. Übrigens selbst in der U-Bahn. In der Gastronomie allerdings in noch einiges zu tun. Eine Kollegin aus Österreich fasste es mal so treffend so zusammen:
Die Berliner Kellner verstehen sich nicht als Bedienung, sondern als mit denselben Grundrechten wie ihre Gäste ausgestattete Persönlichkeiten.  Aber auch hier sind Verbesserungen zu erkennen. Außerdem: Die Stadt steht im permanenten Wettbewerb mit anderen Metropolen der Welt. Da können wir uns schlechte Dienstleistungen nicht mehr erlauben.

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Und wie sehen Ihre Dienstleistungen aus?

Luthe:
Nun wir haben mit 4S ein Unternehmen, das in erster Linie diskret arbeitet. Zu unseren Kunden zählen Vorstände von DAX Unternehmen oder reiche Privatleute aus dem In- und Ausland. Wenn die mit ihrer Privatmaschine in Tegel landen, dann wird von uns ein reibungsloser Service erwartet. Die Herrschaften sind es nicht gewohnt, sich selbst um das Gepäck oder um eine eventuelle Verzollung zu kümmern. Wir leisten diese diskreten Services. Bis hin zum Limousinentransfer, der Hotelbuchung oder der Beschaffung einer entsprechenden Villa für die Dauer des Aufenthaltes bis hin zur Security.

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Und dafür gibt es in Berlin einen Markt?

Luthe:
Ja, sicher. Nur wird er von vielen nicht wahrgenommen. Soll er übrigens auch nicht. Ich nenne das mal den diskreten Charme. Wir haben uns ja bewusst für Berlin entschieden, weil wir glauben, hier gibt es noch ein erhebliches Potential für derartige Dienstleistungen. Ich will an dieser Stelle vielleicht auch noch einmal eine Lanze für alle Serviceunternehmen in der Hauptstadt. So gibt es in Berlin einen ziemlich hohen Graubereich in der Personenbeförderung.

Das bedeutet, dass gewerbliche Personenbeförderungen von Marktteilnehmern durchgeführt werden,  die weder über die  entsprechenden Konzessionen verfügen noch über das geeignete Personal haben. Sollte es zu einem Unfall oder dergleichen kommen, sind die Fahrgäste nicht ausreichend versichert bzw. können sich erst gar nicht auf eine ausreichende Qualifikation ihres Fahrers verlassen.
Es ist eine irrige Annahme Servicequalität nur über den Preis führen zu wollen.

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