Forschungsbündelung

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Zöllner fordert Bündelung der Spitzenforschung in Berlin.

Ein wenig berauscht vom guten Abschneiden der Berliner Humboldt Universität beim Exzellenzwettbewerb der Universitäten, fordert Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner jetzt eine Bündelung der Spitzenforschung in Berlin. Er will damit eine Vorreiterrolle in der Bundesrepublik spielen.

"Berlin hat im Exzellenzwettbewerb überragend abgeschnitten", so Professor Zöllner. "Unabhängig vom Ergebnis im Exzellenzwettbewerb ist klar, dass der Wissenschafts- und Forschungsstandort Berlin besser koordiniert, stärker globalisiert und deutlicher präsentiert werden muss, um einen den Forschungsleistungen entsprechenden weltweiten Spitzenplatz einzunehmen.

Strukturen schaffen

Um die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit der Spitzenforschung in Berlin gewährleisten zu können, müssen wir die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen neu ausrichten.

Die Wissenschaftslandschaft in Deutschland - auch in Berlin - steht vor großen Herausforderungen: Mit vier Universitäten und zahlreichen Instituten der vier außeruniversitären Forschungs-trägergesellschaften hat Berlin einen großen Reichtum, gleichzeitig aber eine starke Zersplitterung seines Forschungspotentials. Die Stärke der Berliner Wissenschaft kommt national und international nicht ausreichend zur Geltung.

Wettbewerbsfähigkeit zu den USA

Da es in Deutschland nur zwei bis drei Standorte gibt, die in allen Wissenschaftsbereichen grundsätzlich mit den Spitzenuniversitäten der USA wettbewerbsfähig sind, kommt der Lösung dieses Problems in Berlin auch eine zentrale Bedeutung für Deutschland zu."

Senator Zöllner weiter: "Mit dem Masterplan Wissen schafft Berlins Zukunft hat der Berliner Senat den Kurs grundlegend bestimmt. Nach dem Abschluss des Exzellenzwettbewerbes wollen wir den nächsten Schritt konkretisieren.

IFAS Berlin

Ich schlage vor, eine Institutionen übergreifende Einrichtung mit dem Arbeitstitel ´International Form of Advanced Studies (IFAS Berlin)´ oder ´International Free Humboldt Forum´ zu schaffen",

1. die als Einheit handlungsfähig und sichtbar ist,
2. die hervorragende Wissenschaftler aus Berliner Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ("resident Fellows") zu definierten Wissenschaftsfeldern umfasst,
3. wo sie mit hervorragenden Wissenschaftlern aus allen Teilen der Welt ("visiting Fellows") zu-sammenarbeiten,
4. deren interne und externe Mitglieder dies im Nebenamt machen und weiterhin Mitglieder und Exzellenztreiber ihrer Mutterinstitutionen bleiben,
5. die exzellente Ausbildung, Nachwuchsförderung (Promotionsrecht), Forschung, Weiterbildung und Wissenstransfer im Paket anbietet,
6. die strategische Forschungsplanung und wissenschaftsgeleitete Schwerpunktsetzung sowie Koordination und Förderung der Spitzenforschung in Berlin übernimmt,
7. die mittelfristig in jedem der Wissenschaftsbereiche Geistes-, Gesellschafts-, Natur-, Ingenieurwissenschaften und Medizin mindestens einen Forschungsschwerpunkt mit einer Graduiertenschule und zwei dazugehörige Masterstudiengänge beinhalten sollte,
8. die etwa 100 Fellows und etwa 500 Studierende umfasst.

Die Besten sollen zusammen arbeiten

Senator Zöllner: "Wie in einer Nationalmannschaft sollen die besten Forscher der Stadt in der neuen Einrichtung mit den besten Wissenschaftlern weltweit zusammenarbeiten und daraus Wissen, Kontakte und Erfahrungen schöpfen, die wiederum auch dem Renommee und der Arbeit der Mutterinstitutionen zu Gute kommt."

Zöllner schlägt folgende Aufgaben vor:
1.Strategische Forschungsplanung für Berlin
2.Definition von gemeinsamen Forschungsschwerpunkten und Wissenstransferprojekten
3.Förderung zukunftsträchtiger Forschungsfelder in den beteiligten Institutionen
4.Unterstützung von Berufungen im Bereich der Stifter
5.Gewährleistung einer ausreichenden Zusatzausstattung für Wissenschaftler
6.Angebot von Master- und Promotionsstudiengängen
7.Vergabe von Stipendien und Förderung von vorgezogenen Berufungen
8.Organisation von Kursen, Sommerschulen, Weiterbildungen und wissenschaftlichen Tagungen
9.Einladung zu Gastprofessuren. Zöllner macht auch gleich einen Vorschlag zur Organisation: Die neue Einrichtung soll als Stiftung der Universitäten und Forschungsgesellschaften mit der Möglichkeit privater Zustiftungen organisiert werden:

1.mit einem Aufsichtsgremium, in dem die Stifter vertreten sind und das für die Grundsatzentscheidungen zuständig ist und
2.mit einem international hochkarätigen wissenschaftlichen Beirat, der für die Qualitätssicherung zuständig ist. Vorschlag zur Finanzierung:Gebäude für Veranstaltungen, Räume für Wissenschaftler und Verwaltung sowie die Verwaltung selbst werden vom Land Berlin vorgehalten.
1. Wissenschaftler und deren Arbeitsgruppen werden weiterhin von den Mutterinstitutionen finanziert.
2. Persönlich zuordnenbare Zusatzkosten trägt das Land Berlin bzw. die entsprechende Forschungsgesellschaft.
3. Zusatzkosten für gemeinsame Aktivitäten werden vom Land Berlin bzw. der entsprechenden Forschungsgesellschaft anteilig getragen.
4. Für die erste Ausbaustufe bis 2011/2012 entstehen zusätzlich laufende Kosten in Höhe von ca. 15 Millionen Euro jährlich.
5. Darüber hinaus stehen im Masterplan für gemeinsame wissenschaftliche Projekte noch 10 Millionen Euro jährlich an Landesmitteln zur Verfügung.
6.Da die IFAS darüber hinaus Empfehlungen zur Forschungsförderung im Bereich der Stifter aussprechen soll, z. B. Unterstützung von Berufungen, vorgezogene Berufungen und Förderung von zukunftsträchtigen Forschungsfeldern stehen weitere Mittel in Höhe von ca. 8 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.

Umsetzungsplan:
Bis Ende 2007: Grundsätzliche Einigung mit den Partnern
Sommer 2008: Gründung
Ab Wintersemester 2009/2010: erste Studiengänge beginnen.

Nicht auf Lorbeeren ausruhen

Senator Zöllner: "Nach dem herausragenden Erfolg in der Exzellenzinitiative können wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen.

Wir müssen das Ergebnis als Signal zum Aufbruch erkennen und die Wissenschafts- und Forschungsstrukturen modernisieren.

Diesen Vorschlag stelle ich nunmehr öffentlich zur Diskussion. Dabei bin ich offen für alle Anregungen, die den Wissenschafts- und Forschungsstandort Berlin stärken. Unser Ziel muss es sein, die wissenschaftliche Exzellenz der Bundeshauptstadt zu bündeln, Berlin zu einem der attraktivsten Forschungsstandorte der Welt und zur begehrtesten Ausbildungsstelle für den wissenschaftlichen Nachwuchs weltweit zu machen."

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