AVUS

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AVUS – erste Autorennstrecke Deutschlands

„Automobil-, Verkehrs- und Übungsstraße" bedeutet die Abkürzung. Die AVUS war die erste Autorennstrecke Deutschlands. Vor dem Ersten Weltkrieg war man im Deutschen Reich der Ansicht, dass die Automobilindustrie international nicht wettbewerbsfähig sei. Eine Rennstrecke für internationale Vergleichswettbewerbe musste her.

1913-21 gebaut, wurde sie am 24.9.1921 mit einem Motorradrennen eröffnet. Zunächst wurde sie als reine Rennbahn und Privatstraße genutzt und war an beiden Seiten mit einem Tor verschlossen.

Renn- und Übungsstrecke

Grund für den Bau einer Rennbahn war das schlechte Abschneiden deutscher Fabrikate bei internationalen Rennsportveranstaltungen. Schon vier Jahre zuvor wurde daher die Automobil-Verkehrs- und Übungsstraßen GmbH gegründet. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach den Bau der Straße, die entlang der Wetzlaer Bahn, die die damalige Reichshauptstadt über Wetzlar mit dem Elsass-Lothringischen Metz verband.

Erst im Jahre konnte die AVUS, durch Finanzmittel von Hugo Stinnes, der die Endfinanzierung der Straße sicherte, fertiggestellt werden.

Die Strecke war mit ihrem Rundkurs ca. 19 Kilometer lang. Die Nordkurve ist heute am ehemaligen Verwaltungsgebäude noch gut erkennbar. Die Südkurve lag am Nikolassee. Die Benutzung der Privatstraße kostete in den zwanziger Jahren die stolze Summe von 10 RM pro Fahrt.

Schnellste Geschwindigkeit für eine Runde lag bei 276 Kilometer. Spektakuläre Unfälle und einige Todesfälle machten jedes Rennen auf der AVUS zu einem unabschätzbaren Risiko. Das letzte Rennen fand hier 1999 statt. Der Eurospeedway in der Lausitz sollte die Alternative werden.

Heute ist die AVUS ein Teil der Bundesautobahn A 115, mit dem Zubringer Richtung Potsdam, Magdeburg, Leipzig. Das Verwaltungsgebäude aus dem Jahre 1937, Mercedeshaus genannt, und die Tribüne stehen unter Denkmalschutz.

Frank Tetzel

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